
Gäbe es eine Gesellschaftstheorie, die ihren Gegenstand als Totalität erfassen wollte, die Analytik des Eigentums stünde in ihrem Zentrum. Eine solche Theorie gibt es nicht, nicht einmal mehr im schmerzlichen Bewusstsein ihres Fehlens. Wer heute Soziologie studiert, muss seine Module nach dem Cappuccino-Prinzip komponieren: Viel statistisch-mathematische Formel, plus Rational Choice, plus vielleicht ein bisschen Wirtschaftspsychologie als Milchschaum-Häubchen. Würde er seinen Dozenten nach einer Kritik der politischen Ökonomie fragen, würde der ihn ratlos anschauen. Kritik der was? Was hat Ökonomie, was hat Eigentums- mit Gesellschaftstheorie zu tun?
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